Von
München zum heiligen Berg
Samstag
28.04.2007.
Geplant
war es nicht, aber erstens kommt es anders und zweitens
als man denkt. Eine lockere T-Shirt Tour sollte es werden
gemütlich und ohne Anstrengung so um die 50 km.
Ich
nehme nur eine Wasserflasche mit etwas Geld, ein Handy
und meine Ixus Camera. Wir starten in München - Hasenbergl
Richtung Pasing.
Km13:
Wir besuchen Erwin in seinem Radladen an der Bodenseestr.
Er hat nicht viel Zeit und wir beschließen noch einen
kleinen Trip nach Starnberg zu machen.

Von
Pasing aus gibt es eine schöne Radstrecke entlang der
Würm bis Starnberg. Der Radweg ist durchgehend beschildert.
Zügig durchfahren wir Gräfelfing, Planegg und Stockdorf.
Wir verlieren den Radweg an einer Kreuzung und fahren
bis Gauting auf der Landstrasse weiter. Schon weit vor
Gauting staut sich der Autoverkehr auf ca. 3km. Irgendwie
kommt bei mir immer Schadenfreude auf wenn ich mit dem
Rad an den wartenden Autos vorbeiflitze. Ich sehe in
fast jedem Auto nur eine Person, und zu gerne würde
ich wissen ob es für alle die hier Gauting mit Blech
und Abgasen verstopfen wirklich keine Alternative gab.
Sei
es wie es Sei, die Sonne scheint und wir kurbeln uns
weiter Richtung Starnberg. Das Strassenschild zeigt
noch 8 km bis Starnberg. Ein Hinweis Schild nach rechts
zeigt nach Andechs. Wir schauen uns kurz an und dann
ist es beschlossen, wir biegen ab.
Alle
beide denken wir, kann ja nicht mehr weit sein bis zum
heiligen Berg. Wir schrauben uns also fröhlich ein paar
Steigungen rauf und machen dann an einem Rapsfeld Pause.

Es
hat schon seit Wochen nicht geregnet, man spricht von
einem Jahrhundert April. Auch heute sind es Hochsommer
Temperaturen und wir verziehen uns in ein schattiges
Waldstück. Ich trinke den Rest aus meiner Wasserflasche
und dazu gibts einen Müsliriegel.

Unsere
Karte reicht nicht bis Andechs und so wissen wir auch
nicht wieviel km wir noch haben.
Wir
haben jetzt schon fast 30km auf dem Tagezähler und langsam
kommt mir die Erkenntnis das es heute etwas mehr als
eine gemütliche T-Shirt Tour wird. Das Gelände ist hügelig
und ich bemerke eine schleichende Schwäche bei mir.
Ich weiß sofort was mir fehlt. Zu wenig Flüssigkeit.
Ich habe einfach viel zu wenig getrunken. Die Sonne
brennt heiß herunter und die Bergfahrten noch dazu da
habe ich nicht aufgepasst. Beim nächsten Stopp muss
ich von Günter`s Wasserflasche bunkern, er hat zwei
dabei, aber selbst das ist noch zu wenig.
Wir
schalten einen Gang runter und hoffen das es jetzt wirklich
nicht mehr weit ist. Als wir dann die letzte Steigung
nach Andechs nehmen haben wir schon 60 km auf dem Tageszähler.

Am
Kloster und insbesondere im Biergarten ist einiges los,
wir wollen uns nicht in die Sonne setzen, davon haben
wir momentan genug, so pflanzen wir uns im Bräustüberl
innen rein. Ich zische in nullkommanichts eine Russenmaß
runter, dann gehts mir wieder gut. Der Geräuschepegel
ist enorm hier drin und wir beobachten griensend was
sich die Besucher hier alles auftischen. Respektable
Mengen an Schweinshaxen, Knödel Sauerkraut Brezen und
dazu jede Menge Doppelbock. Und dann wieder rein in
den Reisebus, schee wars.
Gestärkt
verlassen wir Kloster
Andechs und
driften Richtung Herrsching. Bis dahin fahren wir fast
nur bergab, wir lassen es richtig laufen und zischen
mit 50 km/h in die Stadt am Ammersee rein.
Am
Ufer des Ammersee`s beim Dampfer Steg gönnen wir uns
gleich noch einmal eine Pause. Barfuss sitzen wir an
der Ufermauer und schauen blinzelnd den Raddampfer
zu.


Zurück
fahren wir dann über Pilsensee - Weßling - Germering.
Noch einmal müssen wir bei einem Stop Kräfte tanken.
Eine Banane und ein Power Drink und schon haben wir
wieder Kraft in den Beinen. Wie gesagt, das war so nicht
geplant. Zuhause haben wir dann 120 km auf dem Tageszähler,
das reicht für das Wochendende.
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