Samstag 10.09.2011
Eine gemütliche Tour soll es werden.
Wir haben eine Woche Zeit für die Umrundung des Bodensees.
Wie immer fahren wir mit Camping Ausrüstung. Unser Zug
nach Lindau geht um 13:19 Uhr von München ab und um
16:05 Uhr sind wir in LIndau. Es ist warm heute.
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Wir halten uns nicht lange auf
in Lindau, den Hafen haben wir schon ausgiebig bei unserer
Bodensee - Königssee Tour besichtigt. Diesen Wegweisern
müssen wir auch erstmal folgen bis wir dann auf die
Bodensee Radweg Schilder stoßen und Richtung Bregenz
über die Österreichische Grenze fahren. Der Radweg führt
die meiste Zeit in Ufernähe entlang. Die 15 km bis Bregenz
sind eine einzige 'Bademeile. Es ist jede Menge Volk
unterwegs und in Österreich darf per Gesetz der Uferbereich
nirgends privat sein. Das haben sie wirklich gut gemacht
unsere Nachbarn. So haben nicht nur ein paar Reiche
was vom See sondern alle. Wir wollten eigentlich auf
den Pfänder Berg mit der Gondel rauf, wegen der Aussicht, aber
das lassen wir heute es ist zu heiß.
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Wir stromern noch etwas am Bregenzer
Hafen rum und schauen uns die berühmte Seebühne an,
auf der von Juli bis August die Bregenzer Festspiele
stattfinden.
Gleich nach der Seebühne kommt
ein Campingplatz und wir melden uns gleich an. Die alte
Dame an der Anmeldung hat wohl schon als junge Frau
die aller ersten Festspiele im Jahre 1946 miterlebt.
Sie macht ihre Arbeit zwar etwas langsam aber gewissenhaft
und freundlich. Jeder erwachsene Besucher bekommt
ein Fläschchen Williams Birne.
Nachdem die Zelte stehen gehen
wir noch eine Runde schwimmen in den See. Das belebt
den Körper und wir machen gleich aus das wir auf der
Tour jeden Tag einmal im Bodensee baden. Am nächsten
Morgen kann ich bei Sonnenaufgang ein paar Fotos von
Haubentauchern und Graureiher machen die hier im nahen
Schilfufer nach Nahrung suchen.
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Am Yachtclub nebenan machen sich
um die hundert Knirpse gerade startklar für eine Jugendregatta.
Ein quirliges Treiben herrscht auf dem Wasser, die Kleinen
sind mit Eifer bei der Sache.
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Tages km: 15
Sonntag 11.09.2011
Bei schönsten Sonnenschein fahren
wir weiter Richtung Schweizer Grenze. Bald überqueren
wir die Bregenzer Ach welche hier im Naturschuzgebiet
in den Bodensee mündet.
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Danach
wird auf der Strecke durch das Naturschutzgebiet Rheindelta
plötzlich mein Vorderrad immer schwammiger und beim
Blick nach unten sehe ich einen platten Reifen. Wir
machen Zwangspause. Gut das wir Ersatzschläuche dabei
haben. Ich pule mehrere Scherben aus dem Reifen und
montiere den neuen Schlauch. Schon kanns weitergehen.
Über den alten Rhein passieren wir auf einer Rad- und
Fußgängerbrücke bei Rheineck die Schweizer Grenze. Ich
rechnete mit einer Paßkontrolle aber nichts dergleichen.
Einfach so, in ein nicht EU Land. Wir kommen etwas ab
vom Bodensee Ufer und dann gehts auch gleich los mit
den Steigungen. Etwas schwitzen schadet uns aber nicht,
am Wendepunkt werden wir dann mit einer Brotzeitbank
und Aussicht auf den See belohnt.
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Danach
rollen wir in das Städtchen Rohrschach rein. Hier jetzt
wieder am Ufer entlang vorbei an hunderten von Badegästen
und Sonnenanbetern. Gerade ist eine Sandkunst Aktion
im Gange. Im vorbeifahren sehen wir alle möglichen Skulpturen
aus Sand aufgebaut. Es ist zwar alles eingezäunt damit
man Eintritt verlangen kann aber auch durch den Zaun
sehen wir die Figuren.
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Wir sehen
jetzt immer mehr Obst und Weinfelder. Die Äpfel hängen
schön rot an den Bäumen da möchte man am liebsten reinbeißen.
Arbon durchqueren wir ohne großen Aufenthalt und
in Romanshorn machen wir Pause im Park. Günter kühlt
sich die Füße im hiesigen Parkbrunnen ab.

Bei Uttwil gehen wir an den Campingplatz. Mit unseren
Zelten und aufgepackten Reiserädern sind wir fast schon
wieder Exoten hier. Es gibt zwar jede Menge Radwanderer
am Bodensee jedoch so wie wir, ist ganz selten einer
unterwegs. Die meisten haben wenig Gepäck dabei und
übernachten wohl in Pensionen. Zudem sehen wir ganz
viele Elektro Räder hier. Das ist wohl der Trend, momentan
noch eher bei der älteren Generation. Die Campingplätze
sind voll mit teuren Wohnmobilen, für eine Zeltwiese
haben die Platzbetreiber nicht mehr viel übrig.
Wer solls ihnen verdenken, die stellen sich lediglich
auf die Entwicklung ein. Wir findens schade. So werden
wir zwischen die Badegäste verpflanzt und bauen als
einzige unsere Zelte auf.

Ich habe
mir auf dieser Tour eine extra Plane mitgenommen die
ich als Vorzelt und Garage benütze. Im Prinzip eine
feine Sache vor allem zum kochen. Heute Nacht hatte
ich jedoch so meine Probleme damit. Es kam ein Gewitter
mit Sturmböen und ich mußte mit beiden Händen festhalten
damit es mir die Plane nicht wegreißt. Zu allem Unglück
stoße ich dabei auch noch mit dem Fuß die heißen Spagetti
vom Gaskocher und die Nudeln landen im Gras. Ich sammle
die obere Schicht wieder auf und koche sie weiter. Später
beruhigt es sich etwas aber mitten in der Nacht schrecke
ich plötzlich auf, eine starke Böe hat es doch noch
geschafft mir die Plane mitsamt dem Rad umzureißen.
Als ich dann mit der Unterhose drausen rumhantiere,
im Regen, rutschten mir da ein paar Wörter
raus die ich hier nicht niederschreibe. Am Morgen kommt
die Sonne wieder zurück.
Tages km:
56,47

Montag 12.09.2011
Wir fahren
jetzt mitten durch Obstplantagen. Die Äpfel hier schmecken
einfach göttlich. An einem Verkaufsstand bleib ich kurz
stehen während Günter weiterfährt. Als ich dann wieder
auf dem 'Weg bin kann ich Günter nicht mehr einholen.
Ich fahre und fahre aber er ist weg. Irgendwie kommt
mir das komisch vor und so ruf ich ihn auf dem Handy
an. Da stellen wir fest das er hinter mir ist. Irgendwie
haben wir es geschafft das ich an ihm vorbei bin ohne
es zu merken.

Wir erreichen
Konstanz. Gleich am Stadtrand überqueren wir wieder
die Grenze nach Deutschland. Damit wir ein klein
wenig was von der Altstadt mitbekommen schieben wir
die Räder durch die Fußgängerzone. Natürlich fahren
wir auch noch an den Hafen und fortografieren die Imperia.
Es ist gerade angenehm ruhig hier so können wir die
Besichtigung genießen.




Wir fahren
über die Rheinbrücke am Ufer entlang. Der Bodensee heißt
jetzt auf dieser Strecke Überlinger See. Es kommen ein
paar Steigungen und es ist warm. An einem öffentlichen
Seebad wollen wir unser tägliches Bad im See nehmen,
als wir auf die Badewiese fahren wollen schreit uns
der Kiosk Betreiber nach " gaads no". Ich
frage: Wieso? Wos isn los?. Er: "ja midn Rad fare
gad ned da" Ich: "dann steing ma hoid ob"
Er: "Ja noi, und de Rääda drause abstella"
Günter: "kumm Adi, forn ma wida, der moant doch
glatt das mia de Radl draußn lassn." Wir
regen uns noch ein bießchen auf über den Wichtl aber
bald ist er vergessen. Bei Klausenhorn gehen wir an
den Campingplatz, dort können wir dann am zugehörigen
Badestrand unser Bad im See nachholen.
Tages km:
34,74


Dienstag
13.09.2011
Ab jetzt
wird es hügelig. Viele Bodensee Radwanderer nehmen deshalb
die Radfähre von Wallhausen nach Überlingen um auf die
andere Seite zu gelangen. Uns schreckt die Strecke nicht
ab, ein paar Kalorien haben wir locker noch in Reserve.
Wir halten uns immer Richtung Bodman. Die Strecke geht
rauf und runter aber die Steigungen sind moderat.
Es dominieren jetzt ganz klar die Apfelplantagen. Die
Obsternte wird hier und da schon eingefahren. An einer
Dorf Metzgerei halten wir und versorgen uns mit Wurst
aus eigener Herstellung, Schafskäse, Brezen und
Essiggurken für die Brotzeit. In einer kleinen Gartenlaube
am Straßenrand nahe Ludwigshafen lassen wir es
uns dann schmecken. Als Nachtisch pflücken wir uns ein
paar Mirabellen vom Baum.

Jetzt führt
der Radweg wieder größtenteils am Ufer entlang. Die
Sonne scheint und der See glitzert und funkelt . Es
ist einfach nur schön. Bei der nächsten Pause stehen
wir am Steilufer. Eine Eisenleiter führt ca. 5m zum
Wasser runter. Günter fackelt nicht lange schon steht
er in der Badehose da. "Alles klar" sage ich.
Dann muß ich ja wohl auch rein. Hab keine Lust abends
wenn es evtl. schon kühl ist alleine reinzugehen. Mich
kostet es immer etwas Überwindung in das kalte Wasser
zu gehen, wenn ich aber dann drin bin finde ich es herrlich.

Wir radeln
nach Überlingen, machen dort nochmal kurz Pause
am Brunnen, kann sein das es auch schon zu dem Ort Nußdorf
gehört der gleich an Überlingen anschließt. In Nußdorf
jedenfalls gehen wir an den Campingplatz. Hier gipfelt
das ignorieren der Zeltler von den Campingplatz Betreibern dahingehend
das gar keine Zeltwiese mehr vorhanden ist. Wir werden
neben dem Klo auf einen erdigen Platz geführt den scheinbar
kein Wohnmobilist haben wollte. Allerdings ist es preislich
der billigste auf der Tour. 15 Euro zahlen wir zu zweit.
Nun gut. Die Sonne scheint trotzdem weiter und der Strand
lädt zum verweilen ein.
Tages km:
36,73


Mittwoch
14.09.2011
Die Nacht
durch hat es geregnet. Unsere Zelte sind voller Dreck
da wir ja keine Wiese hatten sonder den Erdenplatz.
Als wir dann mit dem Schlauch vor dem Sanitärgebäude
die Zelte etwas sauber spritzen regt sich die Chefin
auf da wir den Vorplatz nass machen. Welch ein Schwachsinn.
Na ja, was soll man sagen. Die Sonne lässt sich heute
etwas betteln aber schließlich kommt sie doch noch raus.
Nachdem wir uns nochmal beim Bäcker versorgt haben und
etwas Pause gemacht haben ergreifen wir die Gelegenheit
und nehmen ein Bad im See. Das hat jetzt mehr so Alibi
Charakter damit wir unser Versprechen jeden Tag einmal
reinzugehen erfüllen.

In Meersburg
bummeln wir etwas durch die Altstadt und schauen uns
auch die Burg an. Man hat einen schönen Ausblick von
der Burganlage über den See. Der Rummel hält sich auch
in Grenzen, so macht das richtig Spaß.



Dann sind
wir in Friedrichshafen unserem letzten Ettappen Ziel.
Eine laute Stadt. Viel Verkehr und Betrieb. Sogleich
wird der Campingplatz angesteuert. Die Zeltwiese ist
ein Witz. Zudem ist sie mit großen Jugendlager Zelten
besetzt ohne das jemand darin übernachten würde. Sind
wir ja schon gewohnt. Am Strand wühlen ein paar Stockenten
im Schlamm nach Nahrung.
Tages km:
32,05


Donnerstag
15.09.2011
Im Zelt hörten
wir die ganze Nacht den Straßenlärm und irgendwie auch
Fluglärm. Da muß wohl ein Flughafen in der Nähe sein.
Heute fahren wir zügig nach Lindau von wo unser Zug
um 11:59 Uhr nach München zurück geht.
Tages km:
22 km
Es war eine
schöne Rad- und Badetour vor allem weil das Wetter so
toll mitgespielt hat. Die gesamte Strecke ist gut beschildert
und bis auf das Stück zwischen Klausenhorn und Bodman
gibt es keine nennenswerten Steigungen. Die Radwege
sind meistens geteert nur selten fährt man auf Kies
und wenn dann ordentlich fahrbar. Wir haben es genossen,
die Tagesetappen waren kurz und nicht anstrengend.Wir
waren nach 5 Tagen rum. Es waren gesamt 196,99
km.
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