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[Karte][Hamburg - München]

 

Deutschland von Nord nach Süd.

 

Radtour_Hamburg_Muenchen

Eine Radtour durch unser Deutschland von Nord nach Süd.  Was liegt näher? Nun als Münchner kann man z.B. sagen "Venedig". Unsere Tour München-Venedig war 670 km lang. Auf der Deutschland Strecke legten wir 1000 km zurück. Selbst Paris oder London liegen näher wie ich zugegebener Maßen verblüfft feststellte als wir an einem internationalen Wegweiser Schilderbaum hielten.

Nach Paris nur 860km  

Wir sind Camper oder besser gesagt Zeltler. Es fällt auf das heutzutage Zeltplätze immer weniger auf Durchreisende Wanderer sei es mit Rad oder motorisiert eingerichtet sind. Die Dauercamper nehmen oft dreiviertel der Fläche in Anspruch. Wir haben auf dieser Tour unsere persönlichen Punkte für Zeltplätze vergeben.

Zeltplatz Punkte aus Zeltler Sicht

1 miserabel - 10 sehr gut

Montag 30.06.2008

Wir fahren mit dem Nachtzug von München Hbf um 22:54. Liegewagen ist reserviert.  Die Fahrt kostet 80€ pro Person. Der Luxus ist es wert. Ich liebe es im Zug zu liegen und von dem monotonen dam..dam.....dam..dam in den Schlaf geschaukelt zu werden.

 

Dienstag 01.07.2008 / 1.Tag

In Hamburg fahren wir erstmal Richtung Hafen. Da bummeln wir ein bißchen rum. Der Containerumschlag mit den geschäftigen Kränen ist ganz interessant. Uns fällt auf das die Leute sehr freundlich sind. Mehrmals kommen wir mit Passanten ins Gespräch die uns immer Tips geben oder sich ganz entspannt mit uns unterhalten. Auch die Autofahrer kommen uns wesentlich ruhiger vor, gegenüber den aggressiven Münchner Verkehr ist es hier als Radfahrer angenehmer. Allerdings die Radwege sind nicht so gut ausgebaut wie in München.

Hamburg Hafen Containerumschlag

Hamburg Strand

 Gegen Mittag verlassen wir die Stadt. Wir fahren Richtung Buchholz. Am Campingplatz Holm-Seppensen werden wir übernachten. Günters Navi führt uns zügig aus Hamburg raus. Mit der Karte wäre es wieder eine Odysee geworden. Ein Hoch auf das Navi. Der Zeltplatz ist in Ordnung. 7 Punkte. Viel Schatten. Kleiner Badesee. Saubere Sanis. Freundliches Personal. Leider kein Kaffee am Morgen. Keine Tische u. Stühle für Zeltler.

Tages km: 54,59

Durchschnitt: 15,53

Fahrzeit: 3:30:41

Max Km: 43,87

Mittwoch 02.07.2008 / 2.Tag

Wir starten gegen 10 Uhr. Heute durchqueren wir das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Die Hitze setzt uns zu. Viel trinken ist angesagt. Die Landschaft gefällt uns gut. weite offene Hochgrasflächen wechseln mit Wäldern. Schafherden (Heidschnucken heißen hier die Schafe) haben wir keine gesehen, ich dachte die gibt es hier überall. Vielleicht waren wir nur nicht in der richtigen Ecke.

In der Lüne Heide

Später wechselt die Landschaft zu mehr Ackerland. Viele Kartoffelfelder und Mais aber auch Korn. Auf den Höfen werden mit Schildern die Heide Kartoffeln angeboten. Von Buchholz geht's über Undeloh nach Bispingen dann weiter Munster und Hermannsburg.  In einem Dorf schicke ich mit der Post meine Luftmatratze und das Akku Blasgerät nach Hause. Hätte mir denken können das die Matratze nicht lange hält. Die Hitze  lässt uns literweise Wasser zu uns nehmen und durch die Poren wieder verlieren.

Schnuckenstall

An einem Cafe am Straßenrand bilde ich mir einen Eiscafe ein. Schmeckt gut. Danach habe ich allerdings massive Probleme mit meiner Pumpe. Ich denke ich hebe gleich ab so rast das Herz. Ca. 2 Std. hält das an dann wird's besser.

lecker Eiskaffee   

In Hermannsburg fragen wir uns zum Zeltplatz nach Oldendorf durch.

Der Platz ist ruhig gelegen. Zelt aufbauen und noch was essen. Es gibt nur noch Currywurst und Pommes von der schlechteren Sorte. Alles fritiert und mit Currycetchup.

Zeltplatz 5 Punkte. Kein Toilettenpapier,keine Tische und Stühle, Sani Anlagen ok aber etwas ungepflegt. Schöner Rasen viel Schatten freundliches Personal.

Tages km: 79,91

Durchschnitt: 16:77

Fahrzeit: 4:45:45

Max Km: 42:32

 

Donnerstag 03.07.2008 / 3.Tag

Durch die Südheide geht ein Kiesweg nach Eschede. Wir haben  zufällig das Radweg Schild gesehen. Es geht durch den Naturpark Südheide. Der Abstecher hat sich gelohnt es macht Laune durch die Heidelandschaft zu fahren. Danach kommt Wald und schließlich Ackerland.

Landschaft in der Südheide

In Eschede halten wir eine kurze Gedenkpause für die vor 10 Jahren beim Zugunglück verstorbenen 101 Menschen. Eine Steintafel erinnert an das schreckliche Ereignis.

Gedenkstätte Zugunglück Eschede

Dann kurbeln wir uns durch Windrad und Ackerland. Heute haben sich ein paar Wolken formiert aber noch haben sie kein Regenpotenzial. Es  wird flach. Hatten wir es in der Lünebuger Heide noch mit sanften Wellen und Steigungen um so um 50m zu tun so wird es jetzt topfeben.

Schnurgerade läuft die Straße. Links und rechts reihen sich die roten Backsteinhäuser an den Straßenrand. Die Orte wirken wie ausgestorben. Viele Anwesen stehen zum Verkauf. Mir fallen die vielen Schützenvereine auf, und mache mir so meine eigenen Gedanken über die vielen Waffen die hier die Mitglieder der Vereine zuhause in den Schränken stehen haben. Hoffentlich hören wir nicht bald was in den Medien von dieser Ecke Niedersachsens.

Zeltplatz Tankumsee

Der Streckenverlauf: nach Eschede kommt Eldingen, Hohne, Mulden, Leiferde und unser Tagesziel Isenbüttel. Der Zeltplatz liegt etwas abseits von Isenbüttel im Erholungsgebiet Tankumsee. Wir checken ein und kaum sind die Zelte aufgebaut fängt der Regen an. Im Restaurant am Platz werden wir noch was essen. Alle Plätze draußen unter den Schirmen sind besetzt. Innen sitzt kein Mensch. Wir werden in einen ungemütlichen Raucherraum verbannt. Das ist das Ergebnis der "tollen" Nichtraucherverordnung. Alle auch die Nichtraucher sitzen im Freien sonst wäre die Gruppe zerrissen. Und ich gehe mit Günter in die Räucherkammer. Das Schnitzel ist groß und es sind derer  zwei auf dem Teller. Günter lässt sich eins einpacken, ich schaffe beide.

Zeltplatz 7 Punkte. ,Keine Tische und Stühle, Sani Anlagen einwandfrei. Wenig Schatten auf dem Mini Zeltplatz.Freundliches Personal. Gut finde ich das die Zeit bei den Duschmünzen anhält wenn der Wasserhahn geschlossen ist.

Tages km: 80

Durchschnitt: 18,21

Fahrzeit: 4:23:33

Max Km: 37,24

 

Freitag 04.07.2008 / 4.Tag

Die ganze Nacht hat es geregnet und heute regnet es weiter. Erst am Nachmittag hört es auf. Um ca. 14:30 Uhr fahren wir los. Richtung Königslutter am Elm. In Königslutter geht  gerade ein Dorffest ab. Wir bleiben kurz und fragen uns zum Campingplatz nach Räbke durch. Dort werden wir fast abgewiesen da der Mini Cooper Club hier ein Treffen veranstaltet.

Dorffest in Königslutter

Toll Haltegriff für Radfahrer

Mini Parade in RäbkeWir werden dann doch noch zwischen den Dauercampern untergebracht. Denen passt das scheinbar gar nicht. Einer meckert rum von wegen Privatgrund das würde nicht gehen. Der Großkotz. Solche Leute sind eine Schande für alle Camper.

Den Zeltplatz können wir nicht bewerten da hier Ausnahmezustand herrschte. Sicher ist das es bis jetzt der günstigste war und die San Anlagen trotz des Ansturms immer noch sauber waren.

Tages km: 48,17

Durchschnitt: 16,95

Fahrzeit: 2:50:31

Max Km: 47,82

 

Samstag 05.07.2008 / 5.Tag

Die Sonne steht schon hoch als wir den Zeltplatz verlassen, Heute will ich eigentlich einmal irgendwo frühstücken. Wir fahren durch weite Waldgebiete. Es wird zunehmend hügeliger. Nachdem wir einige Dörfer passiert haben gab es immer noch kein Frühstück mangels Gelegenheit.

Erkefelde Dorf bei Wolfenbüttel

 

Mittlerweile ist es nach Mittag und wir schrauben uns schon etwas entkräftet vor Hunger Richtung Wolfenbüttel. Am Edeka Center können wir endlich Vorräte und Brotzeit einkaufen. Da morgen Sonntag ist versorgen wir uns gleich mit Reserve Brotzeit und haben dementsprechend ganz schön Gewicht zusätzlich. Nachdem wir uns gestärkt haben gehts wieder leichter in die Pedale.

Brotzeit in Wolfenbüttel

Wir haben jetzt schon immer die Harzer Berge vor den Augen. Günters Navi hat fast keinen Saft mehr. Es geht über Dorstadt - Wülperode Richtung Schladen. Wir bewegen uns jetzt wieder auf weitläufigen Ackerland leicht hügelig. Es geht immer leicht rauf und runter. Die Dörfer werden zunehmend von Fachwerk Häusern dominiert. Goslar ist eigentlich unser heutiges Tagesziel mit Zeltplatz. 11 km vor Goslar machen wir nochmal Pause auf einer Dorfbank. "Wo gehts denn hin heute noch" lautstark spricht uns ein gewichtiger Herr an. Ich erschrecke direkt. Wir kommen ins Gespräch und er gibt uns den Tip zum Zeltplatz nach Eckertal bzw. Bad Harzburg zu fahren, da wir von dort einen besseren Start zum Brocken rauf haben. Sind allerdings noch 20 km. Wir nehmen es an und fahren die Richtung obwohl es schon kurz vor 19 Uhr ist.

Jetzt macht Günters Navi total schlapp und so kommen wir gerade noch so hin. Unsere Karte ist nicht sonderlich gut im Maßstab und wir fahren etwas Umweg. Jetzt befinden wir uns bereits im Naturpark Harz. Alles schon wieder auf Touristen ausgerichtet. Natürlich schöne Landschaft Zeltplatz auch wieder schön teuer.

Zeltplatz 6 Sterne, Plätze und San Anlagen ok. kein Toilettenpapier, bei dem Preis eine Sauerei. keine Stühle und Tische für Zeltler. Abfallgebühr 1€ sollte bei dem Preis inclusiv sein. Personal freundlich.

Tages km: 79,56

Durchschnitt: 16,56

Fahrzeit: 4:48:08

Max Km: 43,47

 

Sonntag 06.07.2008 / 6.Tag

Nach dem Frühstück wollen wir zum Brocken mit den Rädern. Das Gepäck können wir beim Wirt vom Zeltplatz lassen. Wir fahren also eine Zeitlang bergauf und Günter hat etwas Probleme mit dem Knie. An einem Wasserfall, der hier schön vermarktet wird, drehen wir um und beschließen mit der Seilbahn auf den Harzburg Berg zu fahren. Die Aussicht von der Burg ist auch toll und den Brocken sieht man auch. Dann wieder runter zum Zeltplatz und Gepäck ran. Jetzt wieder die gleiche Strecke mit Gepäck rauf. Kann es was schöneres geben? Andere Leute zahlen viel Geld für so ein Training.

An der Bergbahn zur Harzburg

Auf dem Harzburg Berg

Wegweiser        Sicht von Harzberg zum Brocken

Wir kurbeln uns rauf bis auf 840m dann kommt eine Raststätte mit Souvenier Anbauten die davon leben Blick auf den Brocken zu haben. Wir befinden uns noch im Nationalpark Harz. Die Landschaft ist hier von viel Wald geprägt der im Park völlig naturbelassen wird.

Ab jetzt rollen wir Richtung Braunlage. Der Ort besteht fast nur aus Ferienhäusern, Restaurants, Cafes, Bars und Shop's. Sieht ein bißchen aus wie eine Mischung aus Bergdorf  und Hexenhäuschen Stadt.

Braunlage

Zeltplatz Hohe Tannen bei Braunlage

Wir erfragen den Zeltplatz und landen so um 20 Uhr bei Hohe Tannen Camping. Noch eine Curry Wurst mit Spezial Pommes (fettarm und Markaroniförmig) duschen und ab in den Schlafsack. Dieser Platz bekommt von uns 9 Punkte.Der fehlende Punkt zu 10 ist wegen nicht vorhandenen Toilettenpapier. Viel ebenen Platz für Zelte, ein Pavillon mit Bank und Tisch steht zur Verfügung, Warmdusche inclusiv, San Alagen sauber, Wäscheleinen im Waschraum, ruhig, freundliches Personal, günstig.

Tages km: 41,95

Durchschnitt: 12,57

Fahrzeit: 3:20:11

Max Km: 53,13

 

Montag 07.07.2008 / 7.Tag

Bei Sonnenschein fahren wir weiter. Aber das Wetter ist wechselhaft. Viele Wolken und windig. Nach ein paar Steigungen rollen wir erstmal kilometerweise bergab, immer schön kurvig im Wald abwechselnd schöne Fernsicht über das Harzer Land. Im Luftkurort Zorge sehen wir Metzgerei mit Imbiss und halten an. In dem Augenblick fängt es an zu regnen. Zu unserem Glück gibt beim Heimatmuseum nebenan ein großes überdachtes Rondell wo wir unsere Räder unterstellen können. Wir essen in der Metzgerei zu Mittag. Der Metzger ist selbst begeisterter Wanderradfahrer und wir unterhalten uns etwas mit ihm. Durch unseren bayrischen Dialekt sind wir in der Gegend fast schon Exoten und so fallen wir immer etwas auf. Und die meisten waren irgendwann einmal in Bayern im Urlaub und bringen uns sofort mit Weißwurst und Alpen in Verbindung. Für uns kein Nachteil so kommen wir leichter ins reden.

Zorge Niedersachsen

Weiter gehts über Walkenried bis Lipprechterode. Wir befinden uns bereits in Thüringen mir war aber nicht bewußt seit wann. Es gab kein Landesgrenzschild oder ich habe es übersehen. Nicht übersehen kann ich das hier in den Dörfern absolut tote Hose ist. Viele Häuser baufällig oder zum Verkauf. Aber dann auch wieder ganze Reihen mit Neubauten auch luxuriös. Die Straßen sind größtenteil sehr gut, an Radfahrer wurde aber nicht so oft gedacht. Bauernland ist das hier. Große Getreidefelder. Mit Riesentraktoren bewegen sich die Bauer durch die Felder.

Highway bei Keula Thüringen

Menteroda Thüringen mit Kalisalz Abbau Halde

 

Bei Blachderode biegen wir in eine Stichstraße zu einer kleinen Obstplantage. Vorher deckten wir uns im Aldi mit Vorräten ein. Nun sitzen wir mit Salat und Semmel unterm Apfelbaum und schauen den Himmel zu wie er immer schwärzer wird. Dann kommt ein Geländewagen. Er hält neben uns und bei offenen Fenster erkundigt sich ein älteres Ehepaar nach unserem Absichten. Wir fragen die Beiden gleich ob wir hier übernachten dürfen. Sie erlauben es, nur alles sauber verlassen sollen wir. Ehrensache.

Wildcamp bei Blachderode Thüringen mit Erlaubnis der Eigentümer

Tages km: 52,55

Durchschnitt: 15:96

Fahrzeit: 3:17:26

Max Km: 47:34

 

Dienstag 08.07.2008 / 8.Tag

Die Nacht war kühl aber am Morgen kommt ein bißchen Sonne durch und wärmt mich als ich aus dem Zelt schlüpfe. So um 10 Uhr haben wir alles gepackt. Es regnet kurz wir warten ab und fahren erst los als es aufhört. Die Strecke ist sehr verkehrsreich und die Lkw kommen übelst nah an uns ran. Die Straße ist eigentlich selbst ohne uns für zwei entgegenkommende Lkw zu schmal. Ich fahr ein paar mal in den Graben und winke die Elefanten vorbei. Es geht rauf und runter und dann wieder rauf und wieder runter. Wir haben Gegenwind und alle halbe Stunde regnet es. Regenjacke an und wieder aus. Der Wind ist teilweise so stark das wir bei 5  %tigen Gefälle treten müssen um überhaupt runter zu kommen.

Es herrscht Ackerland vor. Wir kommen aber auch an mehreren großen Berghalden vorbei mit rötlicher Erde. Ich denke hier war früher Kalisalz Abbaugebiet und heute werden die Halden für Bauschutt usw. benutzt. Es gibt schmucke Fachwerkhäuser in den Dörfern viele verfallen aber auch. Die Landflucht geht wohl auch hier um.

 

Jede Menge Windräder hier überall in der Landschaft. Wenn ich das so sehe kann ich mir gar nicht vorstellen das hier noch ein Atomkraftwerk gebraucht wird. Der Strecken verlauf heute: Helbedündorf - Ebeleben - Kirchheilingen und Bad Langensalza . In Langensalza genehmige ich mir einen Kaffee und Kuchen. Günter besichtigt danach den Japanischen Garten.

Japanischer Garten in Bad Langensalza (Thüringen)

Weiter nach Goldbach  und Langenheim. In Langenheim gehen wir an den Zeltplatz beim Stausee.

Der Platz ist von der Sorte eigentlich Badeplatz aber mit Wiese für Zelte und ein paar Dauercamper. San Anlagen ok. Duschen schön heiß. Tische und Bänke vorhanden. 7 Sterne.

Tages km: 82,23

Durchschnitt: 15,26

Fahrzeit: 5:23:10

Max Km: 50,72

 

Mittwoch 09.07.2008 / 9.Tag

Früh raus heute. Um 8 Uhr startklar. Bald sind wir in Gotha und schon fängt es wieder an zu regnen. Wir pflücken Kirschen am Strassenrand.

Kirschenpflücken in Gotha

 

Weiter als es aufhört und ein Cafe suchen. Eine Bäckerei hat auch Kaffee und Obstkuchen. Günter wartet draußen. Weiter bei Gegenwind. Hügel, Industriegebiet Bundesstraße, viele Elefanten die nerven. Ein Imbißstand mit Holzkohlegrill. Thüringer Bratwurst und nochmal Kaffee.

Imbiss bei Schwabhausen Thüringen

Dann ein Radladen, Günter braucht neue Bremsbeläge hinten. Hat keine da, aber der Laden in Ohrdruf hätte evtl. welche. In Ohrdruf zum Lidl dann Radladen suchen. Gefunden (Zweirad Schelter) und Bremsbeläge da. Super freundlicher Ladeninhaber baut die Beläge gleich ein.

 Bremsbeläge Montage Zweirad Schelter Ohrdruf

Weiter im Thüringer Wald. Überall Wald und noch mehr Berge. Bald kommt der Rennsteig wir schnaufen uns rauf. Eine Raststation für Lkw Fahrer und müde Radfahrer. Gulasch mit Nudeln und einen Kaffee. Mein koffeinbedarf ist gedeckt. Höhe 945 m, kalt und windig am Rennsteig aber schöne Gegend hier. Dann runter rauschen bis Schleusingen zum Camping Bergsee Ratscher. Platz ok. San Anlagen miserabel. 4 Sterne.

Am Rennsteig Thüringer Wald

Zeltplatz Bergsee Ratscher Thüringer Wald

Tages km: 88,49

Durchschnitt: 15,44

Fahrzeit: 5:43:48

Max Km: 45,98

 

Donnerstag 10.07.2008 / 10.Tag

Kaffee und Marmeladesemmel zum Frühstück. Sehr gut. Es regnet nicht. Wir fahren die letzten Km in Thüringen. In Coburg sind wir schon auf bayerische Boden. Souverain führt uns unserere Navi-Susi durch die Stadt. Wir sind beide glücklich wieder in Bayern zu sein.Thüringen landschaftlich schön aber die Dörfer und Städte irgendwie leblos und öde. Fast in jeden Dorf hier bei den Franken gibt es einen Brunnen an dem wir uns erfrischen können. Überall was los ,die Läden offen, die Kneipen und Biergärten belebt, Radfahrwege an den Straßen, man merkt es einfach Bayern ist unser liebstes.

Kunstwerk am Firmengebäude Huk-Coburg  Dorfbrunnen kurz nach Coburg

Lichtenfels in Bayern (Franken)

Dorfbrunnen in Franken mit Trinkwasser

Ich wollte in mir merken hielt aber nicht lange

Die Strecke ist nicht mehr so anstrengend. In Lichtenfels, wir haben schon gut 40 km hinter uns, beschließen wir einen Campingplatz in 50 km Entfernung anzusteuern. Dann wird die Strecke wieder bergig und steil. Fränkische Schweiz heißt die Gegend nicht umsonst. Bald merken wir das wir uns zuviel vorgenommen haben. Wir beraten uns neu und steuern den zeltplatz in Weismain an. Die Landschaft ist herrlich. Wald und Futterwiesen, dazwischen etwas Ackerlannd. In Waismain angekommen schickt uns die Frau, die ich nach dem Weg frage nochmal 8 km den Berg rauf. Bei Kleinziegenfeld liegt der Zeltplatz. Einwandfreie San. Anlagen Wiesen mit viel Schatten, keine Stühle und Tische für Zeltler. 8 Sterne.

Fränkische Landschaft bei Scheslitz

 

Tages km: 96,04

Durchschnitt: 15,75

Fahrzeit: 6:05:51

Max Km: 63,76

 

Freitag 11.07.2008 / 11.Tag

Um 10 Uhr haben wir bereits 10 km gefahren. Im Schetzlitzer Juraklinik Cafe hau  ich mir ein Frühstücksbuffet rein und zwar von allem etwas. Schmeckt gut und ich   bin vollgeladen für die nächsten Stunden. Die weitere Strecke ist noch eimal wunderschön aus Radlersicht. Sanfte Steigungen in Wald, Feld und Wiesen Landschaft. Das Wetter spielt noch mit. Es wird nochmal richtig heiß. Bei einer Metzgerei holt sich Günter Sein Frühstück. Hendlhaxn und Fleischpflanzl. Nocheinmal müssen wir unseren Brotzeitvorrat auffrischen.

manchmal ist es einfach zu steil

Traktor Windschatten fahren

Brotzeit

Nachdem wir im Edeka einkaufen waren, bei Forchheim, ziehen schwere Wolken auf. Logisch das wir ausgrechnet jetzt wieder im freien Gelände sind. In einem Wäldchen suchen wir Unterschlupf. Der Wind bläst uns fast von der Straße, Regenmäßig ist dann aber nicht viel los. Nach einer halben Stunde ist es wieder vorbei. Vorbei ist es auch mit der Beschaulichen Radfahrerei. Wir befinden uns schon im Einzugsgebiet von Erlangen und Nürnberg. Jede Menge los auf der Straße. Gottseidank sind die Radwege hier wieder relativ häufig.  

in Nürnberg

 

Immer noch hält das Wetter. Wir wollen heute auf jeden Fall noch den Zeltplatz in Nürnberg erreichen. Am Straßenrand essen wir unseren Wurstsalat. "Susi" unser Navigationsgerät ist jetzt nur noch mit Gold aufzuwiegen. Sicher lotst sie uns durch die Vorstädte. Günter hat die Postleitzahl vom Zeltplatz eingegeben so müssten wir zumindest im richtigen Stadtteil von Nürnberg landen. Wir haben jetzt schon 80 km auf dem Tacho und noch einen Schlauch von 20 km durch Nürnberg vor uns. Wir folgen "Susis" Anweisungen. 3 km vor dem Ziel fängt es wieder zu regnen an. Wir warten ca. eine halbe Stunde in einem Bushäuschen. Ich rufe noch beim Zeltplatz an und frage nach der genauen Adresse. Dann fahren wir die letzten paar km mit Regenkleidung und kommen triefend am Empfang an. Es ist wieder mal 21 Uhr geworden. Zelt aufbauen noch ein Feierabend Bier  und eine Zigarre dann ab in den Schlafsack.

Am Nürnberger Zeltplatz

Der Zeltplatz Knaus Campingpark liegt direkt am Stadion. Er hat als erster auf unserer Tour alles was wir als Zeltler brauchen. Einen mini shop für die Versorgung. Saubere San Anlagen mit Warmwasserduschen ohne Münzen oder Zeitlimit und Toiletten mit Papier. Ein großes Zelt mit 4 Bierbankgarnituren zum hinsetzen. Wiesen locker aufgeteilt mit viel Schattenbäumen. Nicht viele oder gar keine Dauercamper. Man merkt einfach das man sich auf die Bedürfnisse Durchreisender eingestellt hat und zu humanen Preisen. 7,75€ pro Person und Zelt. Das ist ja auch der Sinn eines Zeltplatzes. Die Dauercamper Kultur grenzt ja schon an Kleingartentum. Da werden penibel zäunchen gezogen und Wohnwägen so eingebaut das man diesen fast nicht mehr sieht im Holzverbau. Das ist kein Camping. Das ist Wochenendhaus. Genug jetzt. Dieser Zeltplatz bekommt 10 Punkte.

Tages km: 105,32

Durchschnitt: 17,06

Fahrzeit: 6:10:20

Max Km: 47,34

 

Samstag 12.07.2008 / 12.Tag

Es regnet in Strömen. Schon in der  Nacht hatte es ständig ans Zeltdach getrommelt. Ich hol mir einen Kaffee und Semmeln im Mini Laden setz mich ins Aufenthaltszelt und früstücke erstmal. So um 10 packen wir, immer noch bei Regen die nassen Zelte ein. Wir hatten es schon erwartet heute im Regen zu fahren so macht es dann auch nicht mehr viel aus. Zwischendrin hört es immer mal wieder auf und dann kommen die Regenklamotten gleich wieder in die Packtasche. Im Ort Berching betrachten wir eine Schleuse des alten Ludwig Kanals der die Donau mit dem Main verbindet.

Holzangler an der Ludwigsschleuse Berching

 

In Beilngries versorgen wir uns nochmal mit Vorrat für Morgen. Heute werden wir irgendwo in der Landschaft übernachten da kein Campingplatz am Weg ist. Bei Kottingworth folgen wir kurz den Altmühltal Radweg, was aber prompt die falsche Richtung war. Um wieder auf die richtige Straße zu kommen radeln wir wieder mal eine ewig lange Steigung mit mindestens 11% rauf. Oben empfangen uns die Kribbelmücken . Eigentlich wollten wir heute noch durch Ingolstadt durch. Das können wir uns jetzt abschminken. Denn nächsten Feldweg rein bis zum Wald und schon sind wir am Übernachtungsplatz. Die Sonne kommt nochmal raus und die Mücken auch.

Wildcamp bei Aschbuch 30km vor Ingolstadt

 

Tages km: 75,34

Durchschnitt: 16,39

Fahrzeit: 4:35:48

Max Km: 47,34

 

Sonntag 13.07.2008 / 13.Tag

Der Morgen empfängt uns mit offenen Schleusen. Wieder einmal rollen wir das Zelt triefend nass zusammen. Ich muß an die diversen Ratschläge für den Umgang und Pflege mit Zelten denken. Dabei wird empfohlen die "Hütte" immer zu trocknen vor dem verpacken. Aha!

Eingehüllt in unser Kunststoff Schutzschild treten wir tapfer Richtung Ingolstadt. Im nächsten Dorf, ich glaube es war Aschbuch, fahren wir direkt an einer Bäckerei mit Cafe vorbei. Günter, der vorne fährt, hat natürlich kein Auge dafür. Er trinkt weder Kaffee noch sonstige Heißgetränke. Ich kann dennoch nicht wiederstehen und halte an. Schrei noch "Kaaaffeee". Hört nichts, fährt stur weiter. Tropfend mit Regenkleidung stehe ich im Cafe und bestelle. Günters Handy ist ausgeschalten. Der Kaffee schmeckt göttlich.

Als ich dann schon wieder aufsitze ruft Günter an. "Wo bleibst'n". Ich antworte: "Kaffee hod gruafa, hob ned widasteh kenna". Es gilt noch ein paar Hügel abzufahren bevor in der Ferne die Schornsteine der Ingolstädter  Raffinerie auftauchen. Sie erinnert mich daran das wir völlig ohne Benzin diese lange Strecke bewältigt haben und für unsere Gesundheit ist es auch noch gut.

Nach Ingolstadt benützen wir die B13 die uns schnurstracks nach München führt. Ein paar mal wird Sie zur Kraftfahrstraße und verbotenerweise fahren wir trotzdem darauf weiter. Da ist mal wieder der Beweis das das sich bei der Straßenplanung nicht viel um Radfahrer geschert wird. Wir hätten umständliche Umwege fahren müssen.

Die ersten Hopfenfelder tauchen auf. Hollertau, das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt, glaub ich mal irgendwo gelesen zu haben. Vereinzelt begleiten Radwege die Straße. Die entäuschen aber meistens weil sie abrupt enden oder zu Kies werden bzw. plötzlich woanders hinführen. Schließlich fahren wir nur noch Straße. Pfaffenhofen - Hohenkammer - Fahrenzhausen, alles schon heimatliche und bekannte Orte für uns. Günter hat einen leichten Einbruch, wahrscheinlich zu viel geschwitzt in  der Regenkleidung.

kurz sammeln

Der Regen lässt nach wir fahren in normaler Kluft weiter. Um kurz nach 18 Uhr erreichen wir München. Nach knapp 1000 km und 12 Tagen haben wir unser Deutschland von Nord nach Süd durchquert.

Tages km: 104,64

Durchschnitt: 18,26

Fahrzeit: 5:43:44

Max Km: 52,63

 Als Fazit kann man sagen: Eine Tour die ich als Deutscher unbedingt mal machen wollte und die uns beiden viel gegeben hat. Von der Strecke nicht immer optimal da viel Landstrasse und Verkehr und auch viel anstrengender von den Steigungen als wir dachten.

 

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